Ausstellung Hedwig Scherrer
Wer sich das Museum Prestegg im Zustand vor der Erneuerung vergegenwärtigt, erinnert sich an die grosse Vitrine am oberen Ende der Treppe, mit den beiden die Rheintaler Tracht präsentierenden Schaufensterpuppen. Diese Tracht wurde in den 1920er Jahren von der Malerin und Philanthropin Hedwig Scherrer entworfen und von ihr auch getragen. Bei dieser Ausführung handelt es sich beim Frauenmodell um die sogenannte „Städtlitracht“, wie sie von den Altstätterinnen und Rheineckerinnen getragen wurde.
Auch Hedwig Scherrer war sozusagen eine Städterin, denn bis sie 1908 ihr Atelierhaus auf dem Montlinger Bergli bezog und das Rheintal zu ihrer Wahlheimat machte, war sie in ihrer Vaterstadt St. Gallen wohnhaft. Ihre persönliche Tracht gelangte nach ihrem Tod ins Museum Prestegg. Kostbare Haubenbestandteile sind übrigens von den Ordensschwestern von Maria Hilf in Altstätten hergestellt.
Das Entwerfen von Trachten war aber nur ein kleiner Teil von Hedwig Scherrers künstlerischer Tätigkeit. Eine Übersicht über Leben und Werk vermittelt nun die Schau im Dachgeschoss der Prestegg.
Hedwig Scherrer gehört zu den faszinierendsten Rheintaler Frauengestalten des 20.Jahrhunderts und hat u.a. in den Publikationen „St. Galler Geschichte“ von 2003 und „Rheintaler Köpfe“ von 1904 Darstellung gefunden.
Peter Zünd, Kurator der Hedwig Scherrer Stiftung, wird an der Vernissage in die Ausstellung einführen.